Freitag, 19. Oktober 2007

Honigmilch

Ich habe schwer überlegt über welches Thema ich denn in meinem ersten Beitrag (zu Neudeutsch: Posting) reden könnte. Welches Thema wäre es Wert, es als meinen ersten Beitrag in der Bloggergemeinde zu verewiglichen. Ich dachte nach über Dinge die mir in meinem Alltag begegnet sind, über meine letzte Dienstreise oder über die scheinbar generelle Unfähigkeit des gemeinen Kölners in der Kunst des Fahrzeugführens. Doch nichts davon erschien mir erlesen genug für das kritische Auge der Bloggergemeinde...

Da ich derzeit mit einer wirklich lästigen Infektion der oberen Atemwege (im Volksmund auch besser bekannt als Erkältung) kämpfe, setze ich mich mit diversen Hausmittelchen auseinander, welche nach Großmutters Rezept, schnelle Heilung versprechen und das (mal von einem gesunden Ekel abgesehen) ohne Nebenwirkungen. Zwar sind mir Chemiebomben diverser Art bestens bekannt jedoch hat mich die Erfahrung gelehrt das diese Plage der Menschheit, mit solchen Mittelchen auch nicht schneller verschwindet. Warum also der alten Heilkunst nicht auch eine Chance geben.

Es folgten also diverse Experimente mit der Inhalation von Dämpfen welche in einem Kübel mit halb kochendem Wasser entspringen, in dem sich Zusätze wie Kamile und Salbei befinden. Ich sage nur soviel: Ich heulte wie ein Schlosshund und erhebe hiermit offiziel Zweifel an dem Erfolg einer solchen Prozedur. Mir kam beim ersten Versuch die Erinnerung an einen Spruch wieder hoch, welchen wohl jedes Kind mindestens einmal zu Lebzeiten gehört und zugleich verflucht hat: "Medizin muss nicht Angenehm sein oder Schmecken. Sie muss helfen"

Liebe Mütter: Woher wisst Ihr das?? Ist es eine Art von genetisch übermitteltem Wissen welches nach Geburt des ersten Kindes automatisch aktiviert wird oder gar ein geheimes Wissen welches über Generation hinweg von Mutter zu Mutter weiter getragen wird?? Ich glaube ja inzwischen vielmehr das sich, ab einem gewissen Alter, die Elterliche Fürsorge in eine Form des Sadismus verwandelt, welcher immer dann durch bricht, wenn der/die Schutzbefohlene an einer Krankheit leidet.

Genau... und deshalb höre ich auch auf mit dem Inhalieren, denn es hilft nicht. Zumindest mir !!!
Weiter geht es also mit so genanntem Erkältungstee welcher, mit einer Riesenportion Honig versetzt, sogar trinkbar erscheint. Ich bin mir nur derzeit nicht sicher ob es am Honig liegt oder meinem fehlenden Geschmack den ich seit Beginn dieser Erkrankung zu beklagen habe. Nun gut...

Ein weiteres Heilmittel ist der gute alte Zwiebelsaft. Viele erfüllt es sicher mit Ekel wenn sie nur diesen Begriff hören. Ich dagegen muss zugeben das mir dieses Getränk gar nicht so Übel schmeckt. Sicherlich etwas aufwendig in der Herrstellung aber durchaus Trinkbar. Ok, ich gebe ja zu das der Gestank eine komplettes Einfamilienhaus einhüllen kann. Und wer möchte schon gerne nach Hause kommen und den Gestank von Schweiß im ganzen Haus haben?! Nein, liebe Freunde: Zwiebelsaft wird nicht aus Schweiß gewonnen. Es riecht eben nur danach. Aber wie bereits erwähnt ist der Geschmack gar nicht sooo Übel.

Kommen wir aber nun zu meinem Favourit in der Kategorie Hausmittelchen die bei Erkältung helfen sollen und zugleich Thema dieses Beitrags: Die Honigmilch

Wer kennt Sie nicht und vor allem wer trinkt Sie nicht gerne?? Ein kurzes Googlen nach Ihr weist ein Ergebnis von 13800 Treffern aus, welches wohl für die beliebtheit und Akzeptanz dieses gar köstlichen Getränks steht. Auch wenn Sie mir nur in Verbindung mit Erkältungskrankheiten bekannt war, soll sie wohl auch bei Ohrenschmerzen, Schlafstörungen und diverser anderer Krankheitsbilder behilflich sein. In der Zubereitung recht einfach, wird hier nur eine Tasse Milch erwärmt und im Anschluss mit einer Zugabe von einer frei defenierten Menge Honig veredelt. Wichtig ist wohl das dieses Getränk nur erhitzt jedoch nicht zum Kochen gebracht werden darf um auch alle positiven Bestandteile der Milch zu erhalten.

In eigener Sache möchte jedoch auf einen möglicherweise negativen Effekt dieses Getränkes hinweisen, welcher sich bei der Zubereitung auftut. Es geht mir hierbei um ein Thema das derzeit in aller Munde ist und durch politische Vertreter wie Al Gore stets voran getrieben wird. Es geht um das Thema Energieverschwendung und die daraus resultierende Zerstörung unseres kleinen Planeten. Da der Autor dieses Blogs sich stets mit diesem Thema indentifiziert, auch wenn er kein Auto mit sparsamen Hybrid Antrieb fährt oder gar der Mülltrennung Herr ist, möchte auch er seinen Beitrag leisten und auf den Klimakiller Honigmilch hinweisen.

Wie komme ich aber nun darauf? Es ist denkbar einfach: Ich kam darauf als ich schwer Hustend in den letzten Abenden zum Kühlschrank wanderte und die, durch den Kühlschrank mühselig mit hunderten von Watt gekühlte Milch, entnahm um sie dann erneut mit hohem Energieverbrauch in der Mikrowelle wieder zu erwärmen. Es traf mich gelinde gesagt wie ein Schlag. Mir ist natürlich bewusst das für die Überwindung meiner Erkrankung der hohe Energiebedarf durchaus zu rechtfertigen ist, aber man stelle sich vor 80 Millionen Deutsche gehen Abends zum Kühlschrank und bereiten sich dieses so unschuldig, wohltuende und lecker schmeckende Getränk zu...

Ich merke wie mich dieser Gedank deprimiert und verwerfe ihn kurzer Hand. Kommen wir aber nun zum Fazit dieses Beitrags: Honigmilch. Nie wurde ein Getränk so geliebt und verachtet, so vielseitig eingesetzt und genossen. Ich trinke es jedenfalls gern. Und auch wenn mir die heilende Wirkung dieses Getränks etwas mystisch vorkommt, so trinke ich es doch mit der Gewissheit das es mir ein gewisses Wohlfühlgefühl vermittelt und eine positive Grundstimmung verleiht. Und dies stärkt, davon bin ich jedenfalls überzeugt, nachhaltig die Selbstheilungskräfte meines Körpers.

In diesem Sinne liebe Mütter: Medizin muss nicht nur helfen, sondern kann auch Schmecken !!!

1 Kommentar:

Chrissi hat gesagt…

..wo du Recht hast...
Aber Halswickel sind auch nicht zu verachten
...und noch etwas, es sind nicht nur die Mütter auch Väter können das, do you remember?