Die Destination in der mich nun also aufhalte lässt sich am besten wie folgt beschreiben:
Es ist ein weit, weit entferntes Land welches auf den ersten Blicken mit schönen Landschaften, historischen Städten und freundlichen Menschen aufwarten kann. Ein Land das nur wenige Menschen zu kennen scheinen aber dessen Name ein jedem ein Begriff ist. Ein Land dessen Menschen, behaftet von Vorurteilen Fremder und getrieben von großem Entdeckergeist, überall auf diesem Wunderschönen Planeten zu finden sind. Menschen welche mindestens genauso Intensiv wahr genommen werden wie unsere Japanischen Gäste mit ihren niemals still stehenden Lichtbild Apparaten.
Es ist eben ein Land: Far Far Away….
Und so wundert es auch nicht, dass in diesem Land alles etwas anders ist. Und vor allen Dingen ist es die Sprache welche, sehr schnell gesprochen, bei mir zu kleineren Verständnisproblemen und leichten Gesichtsentgleisungen führt. Lasst mich hierfür ein Beispiel aufführen:
Es ist Winter und man betritt die Ehrfurcht gebietenden Hallen des Wissens. Bekleidet, mit dicken Mantel, Schal und Handschuhen, stellt man sich gemäß den Regeln des höflichen Umganges den zukünftigen Mentoren vor. Der Aufwartung entsprechend erhalte ich ein wohlwollendes Nicken und obwohl sicher nicht üblich, ein festen Händedruck des Großmeisters persönlich. Womit ich jedoch nicht Rechnete war die Antwort die ich erhalten sollte:
Nü schejn dass se daa sind. Hängen se doch ärst’n mal de Färdedeggge uffn Knöbb. Da an de Düür.
JAAA… Genau, in etwa so hab ich auch geschaut... Und nachdem ich das gehörte nun mehrfach in meinem Kopf vor und zurück Spulte, mit der Gestik und Mimik des Dozenten verglich und ich mir in Gedanken meiner selbst versicherte das der nun folgende Kurs nicht in Finnisch oder einer anderen mir fremden Sprachen abgehalten wird, bildete sich in mir in etwa eine Vorstellung von dem was der Gute Mensch denn wohl meinte. Hätte man in diesem Moment ein Foto von mir gemacht, hätte man mich Sicherheit ein „Bitten Warten“ Schild auf meiner Stirn Grell Blinkend entdecken können.
Also halten wir fest: Ein Mantel ist eine Pferdedecke (oder auch: Färdedeggge), ein Kleiderhacken ist ein „Knöbb“ und eine Tür ist eine „Düür“.
Ja, Dinge die man Wissen muss !! Schließlich ist man zu Gast in diesen Landen und so langsam wird mir auch klar wozu die überdeutliche Beschilderungen an den Autobahnen und Ortseinfahrten dienen, welche mit den englischen Worten: „Tourist Information“ prahlen.
Zuvor müde belächelt und jetzt mit entsprechendem Respekt wahrgenommen, hilft mir diese Erkenntnis nun jedoch wenig. Ich bin da, in einem weit entfernten Land namens: Thüringen. Um präziser zu werden in der wunderschönen Stadt Erfurt. Und trotz offensichtlicher Sprachunterschiede versuche ich den Weisen Worten der Gelehrten angestrengt zu folgen.Jedoch wünsche ich mir Zeitweise wirklich einen kleinen Sprachführer...
3 Kommentare:
dort also wohnen sie!? die letzten gelehrten dieser gar nicht einmal so alten republik, ausgerechnet in erfurt. warum auch nicht, schließlich erlangte hier schon martin luther, revoluzer des glaubens seineszeichens eine urkunde zum abschluß seines hochschulstudiums.aber es steckt eine tiefe wahrheit in deiner geschichte, die sich mir nun erschließt. in anbetracht der von dir geschilderten begrüßung durch den großmeister und meiner erinnerung an joda aus star wars wage ich zu sagen: schlechtes Deutsch, in aussprache oder satzbau, scheint zeichen besonders hoher intelligenz zu sein. in diesem sinne: frohes fest
Tja mein Lieber, so kann es einem ergehen, aber wenn ich dich mal auf einen kleinen Irrtum aufmerksam machen darf: du bist in Thüringen, auch wenn die Sprache an das Sächsische erinnern mag.
Die Thüringer sind da genauso eigen wie die Sachsen.
Nur noch einmal schlafen und du hast es überstanden. :)
Oh ha.. da klafft die Bildungslücke. Schande über mein Haupt und meinen Satzbau. Es wird soeben korrigiert !!
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