Es ist etwas passiert! Etwas was mir schon lange nicht mehr passiert ist! Und ich glaube es ist ein Zeichen....
Es ist Donnerstag und ein, für meine Begriffe, Ereignisloser Tag neigt sich langsam dem Ende. Obwohl wir November haben und die Temperaturen der Jahreszeit entsprechend niedrig sind, gab es heute einen nahezu wolkenlosen Himmel mit einem atemberaubend schönen Sonnenuntergang. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich mich in ein Flugzeug gesetzt und wäre der Sonne hinter her geflogen, nur um ein paar Minuten länger diesen Anblick genießen zu können. Ich war wirklich entspannt!! Ich ging aus dem Büro, setzte mich in mein Auto und trat den relativ kurzen Heimweg an und malte mir in Gedanken aus, was ich den Rest des Tages so anstellen könnte. Nach nicht einmal 2 Minuten erreichte ich eine relativ unspektakuläre Kreuzung zweier Nebenstraßen und einer Hauptstraße. Ich sollte zuerst erwähnen, dass ich seit 5 Jahren in dieser Stadt wohne. Und es stellte sich im laufe der Jahre heraus, dass ein Nutzen der Nebenstraßen (Schleichwege) ein deutlich schnelleres und entspannteres erreichen jeglicher Ziele zur Folge hat. Und so fuhr ich auch dieses mal eine entsprechende Route. Doch irgendwas war heute anders. Schon heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit wunderte ich mich über diese ungewöhnlich hohe Verkehrsdichte auf diesen kleinen Straßen, aber das tat ich als Zufall ab und ließ mich von den 10 Minuten Verspätung nicht weiter beunruhigen. Doch jetzt war es genauso!! Ich fuhr aus der Nebenstraße heraus an die Kreuzung und hielt zur eigenen Verwunderung ordnungsgemäß an einem Stopschild. Und als hätte man es extra für mich bestellt, taten die Kölner das, was sie meiner Meinung nach am besten können: Sie fuhren aus allen Richtungen auf gemeinsam auf die Kreuzung und verkeilten sich somit Bilderbuchhaft in einander. Nicht das von vornherein klar gewesen wäre, dass ein Befahren der Kreuzung unmittelbar dazu geführt hätte, aber nun war es eben so. Und ein Fortkommen wäre nur möglich, sobald einer der Kandidaten auf sein Ordnungsgemäßes Recht der Vorfahrt verzichten würde. Aber wie jedesmal war dies überhaupt nicht einzusehen, von keinem!!!
Ehrlich gesagt war es eine Situation, wie ich Sie schon sehr oft erlebt hatte und somit konnte ich auch nur meinen Kopf schütteln und warten, bis sich irgendeinem dieser Helden die Lösung offenbaren würde. Und eines war klar: Sollte dies geschehen, würde es trotzdem bedeuten das ein einsehen des vermeintlichen Fehlverhaltens, zu keiner Zeit erfolgen würde. Somit ist eine Wiederholung des Vorfalls nur eine Frage der Zeit. Aber wie schon gesagt, das alles habe ich schon oft erlebt und irgendwann gewöhnt man sich an das Unvermögen Kölner Verkehrsteilnehmer.
So stand ich nun als da, wartete und wartete und wartete und es amüsierte mich schon fast, wie sich kleine Teile des Knotens lösten und neue Akteure unvermittelt ihren Platz einnahmen. Irgendwann fragte ich mich, was wohl die Leute hinter mir von dem Schauspiel hielten und schaute entsprechend in den Rückspiegel.
Eine ungefähr 65-70 jährige Frau, in einem Knall roten Fiat Panda, sitzt Wild gestikulierend, hupend hinter dem Steuer und gibt mir durch eindeutige Handzeichen zu verstehen, dass ich fern jeder Vernunft, Logik und Regeln mich auch noch auf die Kreuzung stellen sollte. Und da passierte es...
Ich wurde innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde Wütend. Nein, mir platzte förmlich der Kragen!! Etwas, was mir schon sehr sehr lange nicht mehr im Kölner Stadtverkehr passiert ist!! Ich wurde richtig Sauer !!! Ich schimpfte, durchaus der Tatsache bewusst das es niemand hören könnte, gestikulierte Wild und machte der Damen deutlich, was ich von Ihr und Ihrer tollen Idee halten würde. Und je länger wir standen, um so wütender wurde ich auf diese Dame. Selbst beim schreiben dieser Zeilen merke ich einen deutlichen Anstieg meines Pulsschlages. Glücklicherweise löste sich der Knoten, auf die gleich unverständliche Weise wie er entstand, auch wieder auf. Ein Effekt der im übrigen in NRW auch auf den Autobahnen immer wieder zu meinem Leid und gleichzeitiger Faszination zu beobachten ist. Jedenfalls fuhr ich mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit weiter und versuchte mich den Rest des Weges wieder abzuregen. Eine Unterfangen was mir zu diesem Zeitpunkt erstaunlich schwer fiel.
>Was soll ich sagen: Ich glaube das war ein Zeichen. So ging es mir oft als ich hier her Zog!! Und ich denke es will mir sagen: es ist an der Zeit weiter zu ziehen. Es ist langsam die Zeit gekommen das Land der bekloppten wieder zu verlassen. Ich bin gespannt....
1 Kommentar:
Das liest sich gut - den Schluss meine ich.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Verhalten mancher Autofahrer in anderen Städten dem der NRWler nicht doch ähnlich ist.
Ich möchte nicht wissen, wie viele von denen hier inzwischen ansässig geworden sind und ob die ihr Fahrverhalten so schnell ändern können?
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